Warum NRW-GSM?

Die Entwicklung der Schlafmedizin ist eine echte Erfolgsgeschichte. Vor 30 Jahren war sie noch weitgehend unbekannt, heute liegt die Zahl behandelter Patienten unter den zehn häufigsten Gruppen. Schlafmedizinische Erkrankungen betreffen Menschen aller Lebenssituationen, Kinder, schwangere Frauen, Hochbetagte. Schlafmedizinische Erkrankungen treffen zusammen mit kardialen, neurologischen, nephrologischen Krankheitsbildern. Die Schlafmedizin ist daher ein interdisziplinäres Fach par excellence.

Dennoch, trotz großer Fortschritte in Diagnostik und Therapien, stehen wir vor schwerwiegenden Problemen.

Limitierung der Diagnostik
Zentrales Instrument der Diagnostik ist die Polysomnographie (PSG). Ihre
Durchführung wird durch den einseitigen Blick auf das oft erst rückblikkend
eindeutige obstruktive Schlafapnoesyndrom in Frage gestellt. Die PSG erlaubt jedoch alleine die klare Trennung von Insomnie, „Parasomnie“ und auch die differentialdiagnostische Abgrenzung verschiedener schlafbezogener Atmungsstörungen.


Schlafmedizin in Praxis und Klinik
Ambulante und stationäre Schlafmedizin sind keine Gegensätze – sie ergänzen sich. Dies gilt sowohl für das erste Erkennen schlafmedizinischer Probleme, als auch für die langfristige Betreuung der chronisch kranken Patienten. Die Polysomnographie kann sowohl durch den niedergelassenen als auch durch den stationär tätigen Arzt sinnvoll angewandt werden. Zahlreiche Schlafmediziner sind derzeit in großer Sorge, wie die Versorgung der Patienten unter den kassenärztlichen und stationären Rahmenbedingungen aufrecht erhalten werden kann. Die Schlafmedizin bietet jedoch die Chance einer sektorübergreifenden Zusammenarbeit, mit der die Behandlung der Patienten optimiert und effizienter gestaltet werden könnte.


Ausbildung
Eine Reduktion der Schlafmedizin auf Atemstörungen und eine Vereinfachung der Diagnostik auf wenige Parameter verhindern eine fundierte interdisziplinäre Ausbildung zur Schlafmedizinerin und zum Schlafmediziner. Die Somnologie spielt in der Medizinerausbildung der Universitäten kaum eine Rolle.


Assistenzberufe im Schlaflabor
Pflegekräfte, medizinisch-technische und administrative Mitarbeiter im Schlaflabor haben eine hohe und sehr spezifische Qualifikation, die in den beruflichen Vertretungen kaum repräsentiert wird. Hier bedarf es einer Plattform für den Gedankenaustausch, aber auch für Fortbildung auf kurzen Wegen.

Zahlreiche dieser Fragen lassen sich nicht in einer bundesweiten Organisation lösen. Krankenkassen, Ärztekammer und kassenärztliche Vereinigungen sind regional organisiert. Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) versteht sich als wissenschaftliche, nicht berufspolitische Gesellschaft. Daher fördert sie regionale Schlafgesellschaften wie die Nordrheinwestfälische Gesellschaft für Schlafmedizin.

Vor Ort – in NRW – kann das Gespräch zwischen Schlafmedizinern in Praxis und Klinik gesucht werden. Nur hier können Probleme mit Kostenträgern, Ärztekammern und kassenärztlicher Vereinigung thematisiert werden. Eine regionale Fachgesellschaft mit starker Verwurzelung bei den in NRW tätigen Schlafmedizinern wird als Gesprächspartner ernst genommen.

Dazu brauchen wir Ihre Fragen, Ihre Ideen, Informationen über Ihre Probleme, Ihre Lösungsansätze, Ihre Mitarbeit. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie sich mit uns auf den Weg machen würden.

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